Kann Stress krank machen?
In der heutigen schnelllebigen und anspruchsvollen Welt ist Stress fast schon zur Normalität geworden. Jeder Mensch erlebt des Öfteren die Auswirkungen eines stressigen Alltags, sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, in zwischenmenschlichen Beziehungen oder bei den alltäglichen Herausforderungen des Lebens. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Lesen Sie in diesem Artikel, wie Stress entsteht, wie man diesen gut bewältigen kann und welche Warnzeichen keinesfalls ignoriert werden sollten.
Warum haben wir Stress?
Stress entsteht, sobald unser Körper auf bestimmte Situationen und Anforderungen reagiert. Dadurch entsteht eine natürliche Reaktion, die als Überlebensmechanismus entwickelt wurde, um uns in gefährlichen oder herausfordernden Situationen zu schützen. Diese Reaktion wird oft als "Kampf-oder-Flucht-Reaktion" bezeichnet. Wenn wir einer Bedrohung oder einer Herausforderung ausgesetzt sind, schüttet unser Körper Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese erhöhen unseren Herzschlag, erhöhen zudem den Blutdruck und versorgen unsere Muskeln mit zusätzlicher Energie. Dadurch sind wir in der Lage, schneller zu reagieren und uns vollständig auf die Stresssituation zu konzentrieren.
Der Grund, warum verschiedene Situationen als stressig und überfordernd empfunden werden können, liegt in der individuellen Wahrnehmung und Bewertung dieser Situationen. Was für eine Person stressig und herausfordernd sein kann, kann für eine andere Person möglicherweise entspannter sein. Unsere früheren Erfahrungen oder unsere Persönlichkeit, unsere Bewältigungsmechanismen und unsere Fähigkeit, mit Stress umzugehen, spielen eine Rolle dabei, wie wir derartige Situationen empfinden. Dabei ist wichtig zu beachten, dass Stress nicht immer negativ ist. In einigen Fällen kann dieser als motivierender Faktor dienen und uns helfen, unsere Leistung zu steigern. Ein gewisses Maß kann uns also dazu anregen, unsere Ziele zu verfolgen, Herausforderungen anzunehmen und uns weiterzuentwickeln. Es wird jedoch problematisch, wenn der Stress chronisch wird oder über einen längeren Zeitraum anhält, da dies negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben kann.
Im Übrigen kann auch dauerhafte Unterforderung zu krankhaftem Stress führen.
Wann wird Stress krankhaft?
Krankhaft wird es, wenn das Gefühl chronisch und überwältigend wird. Es gibt mehrere Anzeichen und Symptome, die darauf hinweisen können, dass ein ungesundes Ausmaß erreicht wurde. Dazu gehören unter anderem:
- Übermäßige Erschöpfung
- Schlafprobleme
- Ständige Anspannung
- Verminderte Konzentrationsfähigkeit
- Appetitlosigkeit
- Depressive Verstimmungen
- Sozialer Rückzug
Sollten sich diese oder ähnliche Anzeichen bei Ihnen bemerkbar machen, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Die erste Anlaufstelle ist für gewöhnlich Ihr Hausarzt.
Folgen von chronischem Stress
Stress kann eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf unsere körperliche und geistige Gesundheit haben.
Körperliche Gesundheit
Ein dauerhafter Stresszustand kann das Risiko für verschiedene körperliche Gesundheitsprobleme erhöhen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, da die Blutdruck- und Herzfrequenz erhöht werden können. Darüber hinaus kann Stress das Immunsystem beeinträchtigen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten führen. Außerdem können auch Verdauungsprobleme wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Magengeschwüre und Reizdarmsyndrom auftreten.
Psychische Gesundheit
Stress kann sich negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirken und das Risiko für Angststörungen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen erhöhen. Chronische Zustände können zu überwältigenden Gefühlen von Nervosität, Reizbarkeit, Unruhe und Traurigkeit führen. Es kann auch das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder der Unfähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen, führen.
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