Chronische Schmerzen
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Chronische Schmerzen

Wenn der Schmerz zum Dauerbegleiter wird

Im Laufe des Lebens hat jeder von uns gelegentlich Schmerzen. Sei es der verstauchte Fuß, der drückende Bauch, der brummende Kopf oder der entzündete Zahn. Schmerz ist grundsätzlich eine sehr nützliche Signalreaktion unseres Körpers, mit dem Hinweis: "Achtung, hier stimmt gerade etwas nicht". Dieses "Frühwarnsystem" lässt uns die Hand schnell von der heißen Herdplatte ziehen. Schmerzen können brennend oder stechend, dumpf oder klopfend sein. Bei einer akuten Verletzung klingen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen ab. Was aber, wenn sich schleichend chronische Schmerzen entwickeln? 

Wie viele Menschen sind betroffen?

Statistisch sind bis zu 17 % der Bevölkerung von chronischen Schmerzen betroffen. Die Bandbreite ist vielfältig: Von klassischen Muskelverspannungen über Bandscheibenprobleme oder Verschleißerscheinungen wie Arthrose bis hin zu Rheuma.

Medizinisch unterscheidet man 2 Arten von Schmerz:

  1. Durch äußere Einflüsse (z. B.: Stich, Druck, Zerrung)
  2. Infolge einer Schädigung des Nervensystems, wie Neuralgien, Multiple Sklerose, diabetische Polyneuropathien oder Gürtelrose.


Schmerzen - egal welcher Art- beeinträchtigen den Alltag, abhängig vom Schweregrad, zum Teil erheblich. Im Akutfall kann der Griff zur klassischen Schmerztablette kurzfristige Erleichterung verschaffen. Aber eine Dauerlösung bei chronischen Schmerzen ist das weder für den Schmerz noch für den gesamten Organismus.

Ursachen für chronische Schmerzen

Chronische Entzündungsherde

Schmerzen sind immer die Reaktion auf eine Entzündung im Körper. Die Durchblutung wird verstärkt, Wärme entsteht und typische Schmerzsignale werden ausgesendet. Bei Bändern, Knochen und Bandscheiben mit einer schlechteren Blutversorgung dauert das etwas länger. Bei "normalem" Verlauf verringert sich der Schmerz mit fortschreitender Heilung. Sind die Nervenzellen jedoch bereits überempfindlich oder lässt die Entzündung nicht nach, kann sich ein Schmerzgedächtnis bilden.
Die Folge: Chronische Schmerzen.

Schmerzregulator Säure-Basen-Balance

Körperliche Entzündungsvorgänge werden oft durch ein übersäuertes Bindegewebe getriggert. Neben Umweltgiften und Dauerstress zählen saure Lebensmittel zu den Übeltätern. Fleisch, insbesondere Schweinefleisch, wirkt sich hier besonders negativ aus. Denn die enthaltene Arachidonsäure, eine Fettsäure, befeuert die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe. Gleichzeitig enthalten tierische Lebensmittel eine Überdosis entzündungsfördernder Omega-6-Fettsäuren. Pflanzliche Alternativen sind diesbezüglich weitaus gesünder.

Chronische Schmerzen - Tipps

Ernährung gegen chronische Schmerzen

Die Zusammensetzung der Ernährung hat wesentlichen Einfluss auf das tägliche Energievolumen. Ganz oben auf den Speiseplan gehören entzündungshemmende Lebensmittel wie Fisch, Nüsse, frisches Obst und knackiges Gemüse. Würzige Kräuter geben das gewisse Etwas. Und auch bei gesunden Ölen mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Walnussöl, Rapsöl) greifen Sie beherzt zu. Reduzieren sollten Sie dagegen Produkte tierischen Ursprungs. Auch Süßigkeiten, Zucker und Fertigprodukte sollten nur als Notration dienen, gleiches gilt für Erdnüsse, Margarine, Backfett oder Schweineschmalz. Milch- und Milchprodukte bitte nur in Maßen genießen.

Chronische Schmerzen - Bewegung

Bewegung ist das A und O zur Stimulation der körpereigenen Selbstheilungskräfte, hilft gegen Knochenschwund und dient zur Stärkung der Muskeln. Bewegung kurbelt die Entschlackung und den Abtransport von Stoffwechselabfällen an. Zusätzlich wird die Nährstoffversorgung der Gelenke angeregt und Schwellungen werden reduziert. Ausdauer- und Krafttraining sollten sich die Waage halten. Unsere Empfehlung: Sportarten wie Nordic Walking, Pilates, Schwimmen, Aquagymnastik oder Radfahren. Ein Klassiker aus dem Yoga ist der Sonnengruß, bei dem in aufeinanderfolgenden Körperhaltungen Wirbelsäule, Muskeln und Sehnen gedehnt und gestärkt werden.

Vitamine, Mineralstoffe & Co. gegen chronische Schmerzen

Der Körper benötigt bei sämtlichen Stoffwechselprozessen und zur Unterstützung des Immunsystems viele wichtige Nährstoffe. Vitamin D ist für den Knochenaufbau, das Gehirn und das Immunsystem zuständig. Zink dient zur Regeneration von Kollagen und Elastin. MSM, eine organische Schwefelverbindung, hemmt unter anderem knorpelabbauende Enzyme. Die Aminosäure Lysin unterstützt den Aufbau von Bindegewebsstrukturen. Glucosamin ist ein wichtiger Baustein des Knorpelgewebes. Natürliche Omega-3-Fettsäuren, Selen, Carotinoide, Antioxidantien wie Vitamin E und C sind ebenso hilfreich bei chronischen Entzündungen.

Chronische Schmerzen - Enzyme

Wenn der Körper auf verschiedenste Ursachen mit schmerzhaften Entzündungen reagiert, benötigt er eine natürliche Regulationseinheit, um den Problemen auf Dauer entgegenwirken zu können. Enzyme zerlegen körpereigene Eiweiße (= Entzündungsabfälle) in kleine Teile, aktivieren die Selbstheilung und beschleunigen so den gesamten Heilungsprozess. Mögliche Schwellungen gehen nach und nach zurück und chronische Schmerzen können damit auf Dauer bekämpft werden. Für eine ausführliche Beratung können Sie uns gerne in Ihrer MEDICON Apotheke besuchen. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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Chronische Schmerzen - Wirksame Heilpflanzen

Beinwell bei chronischen Schmerzen

Beinwell

Beinwell kommt bei Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen sowie bei Arthritis, Bänder- und Muskelschmerzen zum Einsatz. Seine Inhaltsstoffe (u. a. Gerbstoffe, Schleimstoffe, Allantoin) wirken wundheilend, durchblutungsfördernd, kühlend und abschwellend.

Brennnessel bei chronischen Schmerzen

Brennnessel

Brennesselkraut ist vor allem bei Arthritis und Arthrose empfehlenswert. Durch ihren Mineralstoffreichtum (Kalium, Calcium, Eisen) stärkt die Pflanze das Bindegewebe und wirkt als Säure-Regulator.

Hagebutte

Hagebutte

Ihre Früchte sind reich an Vitaminen, Fruchtsäuren, Pektinen, Gerbstoffen, Galakolitiden und Bioflavonoiden. Vor allem Arthrose- und Rheuma-Patient:innen können von den schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften profitieren.

Teufelskralle

Teufelskralle

Empfiehlt sich aufgrund der knorpelschützenden Wirkung besonders bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose, aber auch bei entzündlichen Rückenschmerzen, Fibromyalgie, Sehnenscheidenentzündung, Arthritis oder Neuralgien.

Weide

Weide

Ihre Rinde wird bereits seit dem Mittelalter bei Rheuma und Gicht eingesetzt. Die enthaltenen Gerbstoffe, Polyphenole und Salicin überzeugen mit schmerzstillenden, entzündungshemmenden und fiebersenkenden Eigenschaften.

Gelbwurz bei chronischen Schmerzen

Gelbwurz

Gelbwurz oder Curcuma punktet sowohl in der Küche als auch durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Die ätherischen Öle und Curcuminoide sind entzündungshemmend, immunstärkend, antibakteriell, antiviral und antioxidativ.

Weihrauch bei chronischen Schmerzen

Weihrauch

Als entzündungshemmende und schmerzstillende Inhaltsstoffe konnten Wissenschaftler:innen die im Harz enthaltenen Boswelliasäuren identifizieren. Hilfreich ist Weihrauch vor allem bei Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie und chronischer Polyarthritis.

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