Alltagswunden behandeln

Hilfe mein Kind hat sich verletzt! Wir alle haben schon Erfahrungen mit Alltagswunden gemacht: Schnittwunden, Schürfwunden, Risse, Kratzer oder auch Verbrennungen. Die Frage ist: Wie versorge ich diese Wunden, worauf achte ich sonst noch und was ist bei der Versorgung von Kindern besonders wichtig. Darum geht es in diesem Vortrag mit praktischen Beispielen.

Was ist eine Wunde?

Eine Wunde ist eine Verletzung der Haut oder anderer Gewebeschichten, die einen Barriereverlust zwischen Körper und Umgebung darstellt. Sie kann an der inneren oder äußeren Körperoberfläche auftreten und je nach Tiefe verschiedene Hautschichten betreffen:

• Oberhaut (Epidermis): Meist betroffen bei Schürfungen.
• Lederhaut (Dermis): Tiefergehende Verletzungen wie Schnittwunden.
• Unterhaut (Subkutis): Schwere Verletzungen, die oft Muskeln oder Nerven betreffen.

Welche Alltagswunden gibt es?

Hier sind die häufigsten Wundtypen und ihre Besonderheiten:

• Schnittwunden: Glatte Ränder, oft stark blutend.
• Schürfwunden: Oberflächliche Verletzungen, meist schmerzhaft und verschmutzt.
• Kratz- und Risswunden: Unregelmäßige Ränder, durch stumpfe Gewalt oder Krallen verursacht.
• Bisswunden: Tief und infektiös, häufig durch Hunde oder Katzen verursacht.
• Verbrennungen/Verbrühungen: Durch Hitze oder Dampf, in Schweregrade eingeteilt.
• Erfrierungen: Gewebeschäden durch extreme Kälte.
• Verätzungen: Durch Säuren oder Laugen, oft schwerwiegend.

Erste Hilfe bei Wunden

1. Überblick verschaffen: Größe, Tiefe und Verunreinigung der Wunde beurteilen.
2. Wunde reinigen: Mit Wasser ausspülen, Fremdkörper vorsichtig entfernen (Pinzette sterilisiert).
3. Desinfizieren: Verwenden Sie ein farbloses Desinfektionsmittel wie Octenisept, um Infektionen vorzubeugen.
4. Steril abdecken: Mit sterilem Pflaster oder Wundverband die Wunde schützen.
5. Blutungen stoppen: Bei stark blutenden Wunden Druckverband anlegen und Arzt hinzuziehen.

Tipp: Vermeiden Sie Pusten oder den Einsatz unsteriler Materialien. Dies erhöht das Infektionsrisiko.

Besondere Hinweise für Kinder

• Kindgerechte Ansprache: Erklären Sie, was passiert, und beruhigen Sie das Kind.
• Schmerzen ernst nehmen: Wunden können stark schmerzen; Schmerzmanagement ist wichtig.
• Impfschutz prüfen: Tetanus-Impfung regelmäßig auffrischen.

Wann zum Arzt?

• Tiefe oder großflächige Wunden.
• Wunden mit Fremdkörpern, starker Blutung oder Infektionsanzeichen (Rötung, Schwellung, Eiter).
• Bisswunden (insbesondere Katzenbisse).
• Verbrennungen 2. oder 3. Grades oder großflächige Verätzungen.

Unser Tipp: Gut vorbereitet sein

Eine gut ausgestattete Hausapotheke erleichtert die Erstversorgung. Nützliche Materialien sind:

• Sterile Wundauflagen, Kompressen und Pflaster.
• Wunddesinfektionsmittel wie Octenisept.
• Wundgele (z. B. Hydrogele) zur feuchten Wundheilung.
• Verbandmaterial (Mullbinden, Idealbinden).

Bleiben Sie ruhig, handeln Sie schnell und gezielt – Ihre MEDICON Apotheke steht Ihnen bei allen Fragen zur Wundversorgung beratend zur Seite!

Zu den MEDICON Standorten 

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Wundversorgung